Haste mal 'ne Tüte - Hundekot verschwinden lassen

Seit Mai 2010 nutzen AnwohnerInnen aus Berlin Moabit die Hinterlassenschaften von Vierbeinern, um den dazugehörigen Herrchen und Frauchen mit ein wenig wasserlöslicher Farbe und einem munteren Spruch etwas ans Herz zu legen. Wir rufen nicht nach dem Behördeneinsatz, halten keine Predigten und brechen nicht den Stab über Nachbarn, die mit Hunden leben. 

Aber wir möchten sie bewegen, etwas zu tun, was in vielen anderen Städten aus guten Gründen längst selbstverständlich ist. Eintüten und ab in den nächsten Mülleimer - Warum sollte man den eigenen Lebensraum mit Fäkalien teilen? Das geht auch anders und braucht nur einen Handgriff, der schnell Routine werden kann. Wer Verantwortung für einen Hund übernommen hat, der muß auch konsequent sein - eine Erwartung, die man unter Nachbarn haben darf.

Durch das Einfärben des Hundekots lenken wir den Blick auf das Problem und schärfen die Wahrnehmung. Das Schildchen wiederum bietet mit einem kleinen Spruch eine praktische Lösung an. Gassi gehen, Tüte mitnehmen, Routine entwickeln und alles ist gut.

Übrigens: vorläufiges Fazit seit der Anwendung in der Elberfelder Straße: Es  gibt merklich weniger einzufärben. Mehr HundehalterInnen als bisher räumen ihn weg, den Hundekot ihrer Vierbeiner.




2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Seit 5 jahren gibt es u.a. im QM-Gebiet Moabit West (zu dem z.B. auch die Emdener Str. gehört) Tütenspender mit kostenlosen Hundkotbeuteln. Meines Erachtens ein effektiverer Anreiz für den Hundehalter, als die bloße Frage "Haste mal ne Tüte?", denn oft genug hat der wirklich keine dabei (warum auch immer) und dann gilt diese Ausrede nämlich nicht mehr! Also statt Bastelmaterial von den Spendengeldern zu kaufen, würde ich vorschlagen, sich mal mit dem Verein "Stadt und Hund" in Verbindung zu setzen und Tütenspender in der Elberfelder zu installieren.

Sandra Kaliga hat gesagt…

Hallo Ihr Lieben von "Einfach eintüten", ich kann mich meinem Vorschreiber in gewisser Weise anschließen. Da wir mit Shit happens!! Berlin nun schon über 2 Jahre Erfahrung mit 'Fähnchen stecken' haben und merken das Fähnchen stecken zwar Aufmerksamkeit, ein Schmunzeln und bei dem Einen oder Anderen auch Nachdenklichkeit erreicht und uns noch immer viel Spaß verschafft, aber letztendlich nicht wirklich das Problem angeht. Daher sind wir gerade dabei einen Verein zu gründen, der versucht "Betroffene" zusammen zu bringen, sprich Gewerbetreibende, Mieter, Hausverwaltungen etc.pp.
Ein Beutelspender bedeutet: Hier macht sich jemand Gedanken, zeigt Kiezverantwortung & Eigeninitiative und für Gewerbetreibende und Hausverwaltungen ist es immer eine Imageverbesserung bei einem geringen finanziellen Einsatz. Wir von Shit happens!! Berlin haben sozusagen eine Brücke gebaut, den meistens heißt es doch, wo bekommt man so ein Ding her und dann die Beutel, muss ja immer befüllt sein...Nun, das Befüllen können wir nicht übernehmen, Berlin ist einfach zu groß, aber im eigenen Kiez gibt es ja immer Leute die regelmäßig unterwegs sind, so wie ihr eben.

Da wir gerade von einem Berliner Hundeladen 4 Beutelspender für einen Solipreis bekommen haben, würden wir Euch eventuell einen überlassen. Wir würden auch den Kontakt zu Euren Gewerbetreibenden herstellen, falls vorhanden, um über die Befüllung, also der Finanzierung der Beutel, mit ihnen zu reden.

Also, falls Interesse besteht, meldet Euch, bis dahin einen guten, humorvollen, haufenfreien Start in den Frühling.

Sandra Kaliga